Mittwoch, 09. Oktober 2024

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1.  Aufgaben

Im Gründungsjahr 1854 der Freiwilligen  Feuerwehr Tespe war die Brandbekämpfung noch die einzige Aufgabe der Feuerwehr.  Mit dem technischen Fortschritt jedoch erweiterte sich das Einsatzspektrum der Wehren erheblich. Der weitgefasste Begriff der "Technischen Hilfe­leistung",  unter dem z.B. das Retten von eingeklemmten Personen nach Verkehrsunfällen, das  Beseitigen von Verkehrshindernissen oder auch das Aufnehmen von ausgelaufenen Mineralölen fällt, hat mittlerweile in der Einsatzstatistik die klassische  Brandbekämpfung überholt.

So wie in der Vergangenheit die Aufgaben zunahmen,  werden auch zukünftig auftretende Probleme (man denke hier z.B. an die  Deichverteidigung, in die die Feuerwehren der SG Elbmarsch mit einbezogen  werden sollen) sicherlich mit der Hilfe der Feuerwehren auf ehrenamtlicher  Basis sachgerecht und kostengünstig gelöst werden. Mit  der Erweiterung des Aufgabenbereiches wurden auch die Anforderungen an das einzelne Feuerwehrmitglied ständig erhöht.

Jedes Feuerwehrmitglied muss alle  Geräte bedienen können, was eine umfangreiche Ausbildung, sowie laufende  Schulungen und Unterweisungen erfordert. Einsätze unter schwerem  Atemschutzgerät (Preßluftatmer) stellen besondere Anfor­derungen an die physische und psychische Leistungsfähigkeit der Feuerwehrleute. Die speziellen Aufgaben der FF Tespe in ihrem Einsatzgebiet werden in den entsprechenden Abschnitten verdeutlicht.


2. Personalsituation

Die  Feuerwehr Tespe verfügt über einen Bestand von 41 Mitglieder (2015) in der Einsatzabtei­lung, von denen 21 als Atemschutzgeräteträger ausgebildet sind (2015).  Das Altersprofil der Wehr ist ausgeglichen; der Fortbestand der aktiven Wehr  ist durch eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit in der zur Zeit 19 Mitglieder umfassenden Jugendfeuerwehr (seit 1975) gesichert.


3.  Geographie des Einsatzgebietes

3.1. Zur  Fläche:

Ortsteil Avendorf:

677,71 ha

Ortsteil Bütlingen:

   905,57 ha

Ortsteil Tespe:

904,04 ha

Gesamtfläche    Gemeinde Tespe:

2487,12 ha

Wurde früher noch bei Einsätzen relativ  streng nach den politischen Gemeindegrenzen alarmiert, so geht man heute dazu über, sofort die nächstgelegene Feuerwehr zu benachrichtigen. Deshalb umfasst heute das Einsatzgebiet der FF Tespe auch Teile der Gemeinde Marschacht, die  zur SG Elbmarsch gehört. Die Anrückzeit der Feuerwehr wird dadurch um mehrere  Minuten verkürzt. Diese Minuten können bei Einsätzen, bei denen Menschenleben in Gefahr sind (z.B. Atemschutzeinsätze, Verkehrsunfälle), entscheidend sein, um das Leben der betroffenen Personen zu retten bzw. vor schwereren Gesundheitsschäden zu bewahren.


3.2. Einwohner:  

Die Einwohnerzahl der  Gemeinde Tespe beträgt: (Stand, 02/2015)

Ortsteil Avendorf: 
391 Einwohner
Ortsteil Bütlingen:
794 Einwohner
Ortsteil  Tespe:
3.101 Einwohner

Tespe gesamt:  

4.286 Einwohner
Hierzu kommen ca. 1.600 Anwohner von unserem Freizeit & Campingplatz      
 

Rechnet man zu der Zahl der Einwohner der  Gemeinde Tespe und den Ortsteilen Avendorf, Bütlingen sowie die Anwohner der  Campingplätze hinzu, übersteigt die Einwohnerzahl im Einsatzgebiet der FF Tespe die 5.800 deutlich.


4.3. Straßen

Als  überörtliche Verbindungsstraßen mit erhöhtem Verkehrsaufkommen und besonderem Unfallrisiko sind die folgenden Strecken im Einsatzgebiet zu bezeichnen:

Kreisstraße L 217:         7,2 km (Elbuferstraße Tespe - Avendorf)   Kreisstraße K 76:           6,1 km (Lüneburger Straße Tespe -  Bütlingen)   Die Gesamtlänge dieser  Strecken beträgt: 13,3 km.   Darüber  hinaus gibt es noch einige weitere, kleinere Strecken, die aber durchaus auch dem überörtlichen Verkehr dienen und zum Teil sehr schnell befahren werden.


4.4.  Wasserversorgung

4.4.1.  Abhängige Löschwasserversorgung    

Die abhängige Löschwasserversorgung beinhaltet die Unterflurhydranten: Die Gemeinde Tespe  ohne dazugehörige Ortsteile: 82 Stück (Stand 31.12.2010 )  

4.4.2. Unabhängige Löschwasserversorgung    

Die unabhängige Löschwasserversorgung umfasst insbesondere die folgenden Möglichkei­ten:     -  Elbe (Verfügbarkeit stark abhängig von der Jahreszeit und Befahrbarkeit der zuwegung  mit Straßenfahrgestell nur begrenzt)     -  Schneegraben (Verfügbarkeit stark abhängig von der Jahreszeit und Befahrbarkeit der  zuwegung mit Straßenfahrgestell nur begrenzt)     - diverse  Löschwasserbrunnen und Fischteiche.    

4.5.  Zusammenfassung  

Die  geographischen Gegebenheiten im Einsatzgebiet der FF Tespe können  folgendermaßen zusammengefasst werden:   Fläche des Einsatzgebietes rd. 2487,12 ha   Einwohner über 5000 Personen Hauptverkehrsstraßen 13,3 km


5. Besonders  gefährdete Objekte und Gebiete im Einsatzgebiet

Die  Einwohnerzahlen in den Gemeinden Drage, Marschacht und Tespe sind in den  letzten Jahren stetig gestiegen. Dieses ging mit einer regen Bautätigkeit einher. Auch in den nächsten Jahren ist sicherlich mit einer weiteren Zunahme  der Wohnbebauung zu rechnen.  

Das  Einsatzgebiet der FF Tespe ist in erster Linie ländlich geprägt. Es gibt hier  eine Vielzahl von landwirtschaftlichen Betrieben, die jeder für sich, bedingt  u.a. durch die Lagerung von Futter- und Streumitteln, Treibstoffen, Dünge- und  Pflanzenschutzmitteln, den Betrieb verschiedenster Maschinen und durch die  mögliche Gefährdung von Menschenleben und Tieren bei sehr hoher  Brandentstehungsgefahr und Brandlast, bereits aus feuerwehrtaktischer Sicht gefährdete  Objekte darstellen.  


6.  Besondere Gefahrenquellen

6.1.Mineralöl-  und Tanklager 

Aufgrund der hohen Anzahl von landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen wird hier Diesel und Mineralöl in großer Menge gelagert.  Hier muss von Anfang an mit Explosionsgefahr durch überhitzte Tanks gerechnet werden. Der Brand solcher Flüssigkeiten kann praktisch nur mit Löschschaum bekämpft werden.

6.2. Propangas

Propangas findet besonders auf dem Freizeit-  und Campingplatz und in den Stallungen mit Jungtieren als Wärmequelle  Anwendung. Da solche Hallen nicht besonders gekennzeichnet sind, besteht hier  die Gefahr einer unerwarteten Explosion.

6.3 Biogas

Im Jahre 2008 wurde am Ortsausgang Richtung Bütlingen eine Biogasanlage in Betrieb genommen.

6.4. Chemikalien

Es werden verschiedenste Chemikalien und Medikamente gelagert und verwendet.

6.5. Erdgas

Wenn eine Hauptleitung beschädigt ist und sich entzündet hat, so wird, wenn keine unmittel­bare Gefahr für die Umgebung besteht, nicht gelöscht, sondern vom Gaswerk die Leitung ab­gesperrt.

6.6. Land und Kreisstraßen

Im  Zeitraum vom 1945 - 1975 hat sich der Bestand der Kraftfahrzeuge in der  Bundesrepublik nahezu verdoppelt. Nach der deutschen Wiedervereinigung hat der Straßenverkehr nochmals stark zugenommen. Auch die Beförderung gefährlicher  Güter hat auf der Straße ein enormes Aus­maß erreicht. Die Land und Kreisstraßen durch Tespe nach Geesthacht und Lüneburg bzw. Lauenburg haben sich aufgrund des  hohen Verkehrsaufkommens und besonderer Gefahrenpunkte ( z.B. Kurvenbereich entlang der Elbuferstraße ) als unfallträchtig erwiesen.

Sind in Folge eines  Unfalls Fahrzeuginsassen eingeklemmt, können sie in der Regel nur durch hydraulisches Rettungsgerät (Rettungsschere, Spreitzer) befreit werden. Die FF  Tespe ist seit Jahren ersatzweise mit einem Hebekissensatz ausgerüstet.  Gleiches gilt für den Stromerzeuger und Schweinwerfer, die bei einer Hilfeleistung nach einem Verkehrs­unfall unbedingt erforderlich sind, um  elektrische Geräte (Trennschleifer) anzutreiben und die Einsatzstelle auszuleuchten. Mit der Rettung einer eingeklemmten Person könnte in so einem  Fall erst nach dem Eintreffen der FF Bütlingen begonnen werden. Jede Minute, um  die die Rettung einer Schwerverletzten, eingeklemmten Person verzögert wird,  kann jedoch lebensge­fährlich für diese Person sein, bzw. den  Unfallfolgezustand erheblich verschlimmern.

Auch bei Verkehrsunfällen, bei  denen grundsätzlich hohe Brandgefahr besteht, ist es besonders wichtig,  möglichst schnell Löschmittel in ausreichender Menge zur Verfügung zu haben.  Nach heutiger Norm gebaute Feuerwehrfahrzeuge (LFW 8/6) verfügen deshalb über  einen Wassertank, der es erlaubt, die ersten Minuten bis zum Aufbau einer  Wasserversorgung oder bis zum Eintreffen eines Tanklöschfahrzeuges zu  überbrücken. Auf den Straßen werden ständig mehr Gefahrstoffe transportiert.

Hierzu zählen u.a. Treibstof­fe,  Heizöl und Chemikalien. Insbesondere die Land und Kreisstraßen haben ein hohes  Aufkommen an Schwerlastverkehr, womit auch ein verhältnismäßig großes Risiko  eines Unfalls mit gefährli­chen Gütern verbunden ist. Ein derartiger Einsatz  kann ggf. das Heranziehen von Sonderfahr­zeugen auf Gesamtgemeinde- und  Kreisebene (Umweltzug) erfordern. Diese Fahrzeuge brin­gen aber vor allem spezielles Gerät zur Einsatzstelle.

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