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1. Aufgaben
Im Gründungsjahr 1854 der Freiwilligen Feuerwehr Tespe war die Brandbekämpfung noch die einzige Aufgabe der Feuerwehr. Mit dem technischen Fortschritt jedoch erweiterte sich das Einsatzspektrum der Wehren erheblich. Der weitgefasste Begriff der "Technischen Hilfeleistung", unter dem z.B. das Retten von eingeklemmten Personen nach Verkehrsunfällen, das Beseitigen von Verkehrshindernissen oder auch das Aufnehmen von ausgelaufenen Mineralölen fällt, hat mittlerweile in der Einsatzstatistik die klassische Brandbekämpfung überholt.
So wie in der Vergangenheit die Aufgaben zunahmen, werden auch zukünftig auftretende Probleme (man denke hier z.B. an die Deichverteidigung, in die die Feuerwehren der SG Elbmarsch mit einbezogen werden sollen) sicherlich mit der Hilfe der Feuerwehren auf ehrenamtlicher Basis sachgerecht und kostengünstig gelöst werden. Mit der Erweiterung des Aufgabenbereiches wurden auch die Anforderungen an das einzelne Feuerwehrmitglied ständig erhöht.
Jedes Feuerwehrmitglied muss alle Geräte bedienen können, was eine umfangreiche Ausbildung, sowie laufende Schulungen und Unterweisungen erfordert. Einsätze unter schwerem Atemschutzgerät (Preßluftatmer) stellen besondere Anforderungen an die physische und psychische Leistungsfähigkeit der Feuerwehrleute. Die speziellen Aufgaben der FF Tespe in ihrem Einsatzgebiet werden in den entsprechenden Abschnitten verdeutlicht.
2. Personalsituation
Die Feuerwehr Tespe verfügt über einen Bestand von 41 Mitglieder (2015) in der Einsatzabteilung, von denen 21 als Atemschutzgeräteträger ausgebildet sind (2015). Das Altersprofil der Wehr ist ausgeglichen; der Fortbestand der aktiven Wehr ist durch eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit in der zur Zeit 19 Mitglieder umfassenden Jugendfeuerwehr (seit 1975) gesichert.
3. Geographie des Einsatzgebietes
3.1. Zur Fläche:
Ortsteil Avendorf: |
677,71 ha |
Ortsteil Bütlingen: |
905,57 ha |
Ortsteil Tespe: |
904,04 ha |
Gesamtfläche Gemeinde Tespe: |
2487,12 ha |
Wurde früher noch bei Einsätzen relativ streng nach den politischen Gemeindegrenzen alarmiert, so geht man heute dazu über, sofort die nächstgelegene Feuerwehr zu benachrichtigen. Deshalb umfasst heute das Einsatzgebiet der FF Tespe auch Teile der Gemeinde Marschacht, die zur SG Elbmarsch gehört. Die Anrückzeit der Feuerwehr wird dadurch um mehrere Minuten verkürzt. Diese Minuten können bei Einsätzen, bei denen Menschenleben in Gefahr sind (z.B. Atemschutzeinsätze, Verkehrsunfälle), entscheidend sein, um das Leben der betroffenen Personen zu retten bzw. vor schwereren Gesundheitsschäden zu bewahren.
3.2. Einwohner:
Die Einwohnerzahl der Gemeinde Tespe beträgt: (Stand, 02/2015)
Ortsteil Avendorf: |
391 Einwohner
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Ortsteil Bütlingen: |
794 Einwohner
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Ortsteil Tespe: |
3.101 Einwohner
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Tespe gesamt: |
4.286 Einwohner
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Hierzu kommen ca. 1.600 Anwohner von unserem Freizeit & Campingplatz
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Rechnet man zu der Zahl der Einwohner der Gemeinde Tespe und den Ortsteilen Avendorf, Bütlingen sowie die Anwohner der Campingplätze hinzu, übersteigt die Einwohnerzahl im Einsatzgebiet der FF Tespe die 5.800 deutlich.
4.3. Straßen
Als überörtliche Verbindungsstraßen mit erhöhtem Verkehrsaufkommen und besonderem Unfallrisiko sind die folgenden Strecken im Einsatzgebiet zu bezeichnen:
Kreisstraße L 217: 7,2 km (Elbuferstraße Tespe - Avendorf) Kreisstraße K 76: 6,1 km (Lüneburger Straße Tespe - Bütlingen) Die Gesamtlänge dieser Strecken beträgt: 13,3 km. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere, kleinere Strecken, die aber durchaus auch dem überörtlichen Verkehr dienen und zum Teil sehr schnell befahren werden.
4.4. Wasserversorgung
4.4.1. Abhängige Löschwasserversorgung
Die abhängige Löschwasserversorgung beinhaltet die Unterflurhydranten: Die Gemeinde Tespe ohne dazugehörige Ortsteile: 82 Stück (Stand 31.12.2010 )
4.4.2. Unabhängige Löschwasserversorgung
Die unabhängige Löschwasserversorgung umfasst insbesondere die folgenden Möglichkeiten: - Elbe (Verfügbarkeit stark abhängig von der Jahreszeit und Befahrbarkeit der zuwegung mit Straßenfahrgestell nur begrenzt) - Schneegraben (Verfügbarkeit stark abhängig von der Jahreszeit und Befahrbarkeit der zuwegung mit Straßenfahrgestell nur begrenzt) - diverse Löschwasserbrunnen und Fischteiche.
4.5. Zusammenfassung
Die geographischen Gegebenheiten im Einsatzgebiet der FF Tespe können folgendermaßen zusammengefasst werden: Fläche des Einsatzgebietes rd. 2487,12 ha Einwohner über 5000 Personen Hauptverkehrsstraßen 13,3 km
5. Besonders gefährdete Objekte und Gebiete im Einsatzgebiet
Die Einwohnerzahlen in den Gemeinden Drage, Marschacht und Tespe sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Dieses ging mit einer regen Bautätigkeit einher. Auch in den nächsten Jahren ist sicherlich mit einer weiteren Zunahme der Wohnbebauung zu rechnen.
Das Einsatzgebiet der FF Tespe ist in erster Linie ländlich geprägt. Es gibt hier eine Vielzahl von landwirtschaftlichen Betrieben, die jeder für sich, bedingt u.a. durch die Lagerung von Futter- und Streumitteln, Treibstoffen, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, den Betrieb verschiedenster Maschinen und durch die mögliche Gefährdung von Menschenleben und Tieren bei sehr hoher Brandentstehungsgefahr und Brandlast, bereits aus feuerwehrtaktischer Sicht gefährdete Objekte darstellen.
6. Besondere Gefahrenquellen
6.1.Mineralöl- und Tanklager
Aufgrund der hohen Anzahl von landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen wird hier Diesel und Mineralöl in großer Menge gelagert. Hier muss von Anfang an mit Explosionsgefahr durch überhitzte Tanks gerechnet werden. Der Brand solcher Flüssigkeiten kann praktisch nur mit Löschschaum bekämpft werden.
6.2. Propangas
Propangas findet besonders auf dem Freizeit- und Campingplatz und in den Stallungen mit Jungtieren als Wärmequelle Anwendung. Da solche Hallen nicht besonders gekennzeichnet sind, besteht hier die Gefahr einer unerwarteten Explosion.
6.3 Biogas
Im Jahre 2008 wurde am Ortsausgang Richtung Bütlingen eine Biogasanlage in Betrieb genommen.
6.4. Chemikalien
Es werden verschiedenste Chemikalien und Medikamente gelagert und verwendet.
6.5. Erdgas
Wenn eine Hauptleitung beschädigt ist und sich entzündet hat, so wird, wenn keine unmittelbare Gefahr für die Umgebung besteht, nicht gelöscht, sondern vom Gaswerk die Leitung abgesperrt.
6.6. Land und Kreisstraßen
Im Zeitraum vom 1945 - 1975 hat sich der Bestand der Kraftfahrzeuge in der Bundesrepublik nahezu verdoppelt. Nach der deutschen Wiedervereinigung hat der Straßenverkehr nochmals stark zugenommen. Auch die Beförderung gefährlicher Güter hat auf der Straße ein enormes Ausmaß erreicht. Die Land und Kreisstraßen durch Tespe nach Geesthacht und Lüneburg bzw. Lauenburg haben sich aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und besonderer Gefahrenpunkte ( z.B. Kurvenbereich entlang der Elbuferstraße ) als unfallträchtig erwiesen.
Sind in Folge eines Unfalls Fahrzeuginsassen eingeklemmt, können sie in der Regel nur durch hydraulisches Rettungsgerät (Rettungsschere, Spreitzer) befreit werden. Die FF Tespe ist seit Jahren ersatzweise mit einem Hebekissensatz ausgerüstet. Gleiches gilt für den Stromerzeuger und Schweinwerfer, die bei einer Hilfeleistung nach einem Verkehrsunfall unbedingt erforderlich sind, um elektrische Geräte (Trennschleifer) anzutreiben und die Einsatzstelle auszuleuchten. Mit der Rettung einer eingeklemmten Person könnte in so einem Fall erst nach dem Eintreffen der FF Bütlingen begonnen werden. Jede Minute, um die die Rettung einer Schwerverletzten, eingeklemmten Person verzögert wird, kann jedoch lebensgefährlich für diese Person sein, bzw. den Unfallfolgezustand erheblich verschlimmern.
Auch bei Verkehrsunfällen, bei denen grundsätzlich hohe Brandgefahr besteht, ist es besonders wichtig, möglichst schnell Löschmittel in ausreichender Menge zur Verfügung zu haben. Nach heutiger Norm gebaute Feuerwehrfahrzeuge (LFW 8/6) verfügen deshalb über einen Wassertank, der es erlaubt, die ersten Minuten bis zum Aufbau einer Wasserversorgung oder bis zum Eintreffen eines Tanklöschfahrzeuges zu überbrücken. Auf den Straßen werden ständig mehr Gefahrstoffe transportiert.
Hierzu zählen u.a. Treibstoffe, Heizöl und Chemikalien. Insbesondere die Land und Kreisstraßen haben ein hohes Aufkommen an Schwerlastverkehr, womit auch ein verhältnismäßig großes Risiko eines Unfalls mit gefährlichen Gütern verbunden ist. Ein derartiger Einsatz kann ggf. das Heranziehen von Sonderfahrzeugen auf Gesamtgemeinde- und Kreisebene (Umweltzug) erfordern. Diese Fahrzeuge bringen aber vor allem spezielles Gerät zur Einsatzstelle.